Institut
für Angewandte Umweltforschung e.V. Innenraum-Schadstoffe · Umweltberatung · Information · Schadstoff-Forschung |
|
Persistente Stoffe im HausstaubUntersuchungsmöglichkeiten
Gruppe I: Organo-Chlor-Pestizide u.a.Organo-Chlor-Pestizide stellen i.d.R. langlebige (persistente) Substanzen dar. Dadurch ist auch eine Anreicherung im menschlichen Körper möglich. In dieser Gruppe sind neben typischen Holzschutzmitteln (PCP; Lindan) auch Insektizide z.B. für Schurwolle und Pestizide unterschiedlicher Einsatzgebiete enthalten (Untersuchungsumfang: 31 Substanzen). Gruppe II: Organo-PhosphorsäureesterPhosphorsäureester werden bevorzugt bei Schädlingsbekämpfungsmassnahmen eingesetzt. Es handelt sich hierbei um nervenschädigende Substanzen, die auch beim Menschen zu neurotoxischen Effekten (Kribbeln, Taubheitsempfinden, Müdigkeit, Schwindel) führen können (Untersuchungsumfang: 12 Substanzen). Gruppe III: Pyrethroide/PyrethrumPyrethroide werden zur Schädlingsbekämpfung, aber auch z.B. in Wolle zum Mottenschutz verwendet. Über viele Wirkstoffe liegen nur unzureichende Informationen zur Auswirkung auf die menschliche Gesundheit vor, Reizwirkung und neurotoxische Wirkung möglich (Untersuchungsumfang: 14 Substanzen). Gruppe IV: DesinfektionsmittelDesinfektionsmittel können wie Triclosan mit "Dioxinen" verunreinigt sein. Durch einen erhöhten Einsatz von Desinfektionsmitteln kann aber auch das Immunsystem der Bewohner beeinträchtigt werden oder es können sich resistente Keime entwickeln, deren Bekämpfung im Erkrankungsfalle erschwert würde (Untersuchungsumfang: 4 Verbindungen). Gruppe V: Bromierte FlammschutzmittelBromierte Verbindungen werden als Flammschutzmittel z.B. in Kunststoffen oder Anstrichen eingesetzt. Diese schwerflüchtigen Verbindungen können häufiger im Hausstaub nachgewiesen werden. Penta- und Octabromdiphenylether wurden kürzlich verboten (Untersuchungsumfang: 7 Verbindungen). Gruppe VI: TRIS-PhosphateTris-Phosphate werden als Flammschutzmittel oder/und als Weichmacher in Farben und Lacken, in Ortsschäumen, in Schaumstoffmatratzen eingesetzt. Sie können reizend auf die Schleimhäute der Augen, Atemwege und der Haut wirken und stellen sensibilisierende Substanzen dar. Es werden auch neurotoxische Effekte wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Geschmacksverlust, Lähmungen diskutiert (Untersuchungsumfang: 7 Verbindungen). Gruppe VII: PCBPCBs wurden vorwiegend in den 60er bis 70er Jahren als Weichmacher und Flammschutzmittel in Farben, Lacken, dauerelastischen Dichtungsmassen, in Kondensatoren als Dielektrikum eingesetzt. PCB sind als leberschädigend und krebserzeugend eingestuft (Untersuchungsumfang: 6 Ballschmiter-Kongenere). Gruppe VIII: PCB-ErsatzstoffeChlorparaffine (C10-C17) finden Verwendung u.a. als Flammschutzmittel, Weichmacher für PVC und Lackrohstoffe sowie als Anstrichmittel in Schmierflüssigkeiten und Metallbearbeitungsölen. Aufgrund ihrer schlechten Abbaubarkeit sind sie mittlerweile in allen Umweltmedien in Spuren nachweisbar. Kurzkettige Vertreter (C10-C13) stehen im Verdacht Tumorwachstum zu fördern. Die Toxikologie der Polychlorierten Naphthaline (PCN) ist ähnlich der von PCB. Ugilec 141 findet Einsatz vor allem als Flammschutzmittel und Weichmacher. Die Toxikologie ist nur unzureichend untersucht (Untersuchungsumfang: 3 Verbindungen). Gruppe IX: PhthalatePhthalate werden als Weichmacher in u.a. in Farben und Lacken eingesetzt. Für PVC wird überwiegend DEHP verwendet. Zumindest für DEHP ist eine leberschädigende Wirkung bekannt, daneben wird ein allergieauslösendes Potential diskutiert bzw. bei erhöhter Belastung des Hausstaubes die Entwicklung von Asthma bei Kindern. Für DEHP ist auch eine hormonähnliche Wirkung zumindest für Testorganismen nachgewiesen (Untersuchungsumfang: 7 Verbindungen).
|
|
|