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Allergene im Innenraum |
Was ist eine Allergie?
Als Allergie (von altgriechisch allos, „anders, fremd“ und
ergon, „die Arbeit, Reaktion“) wird eine überschießende
Abwehrreaktion des Immunsystems auf bestimmte und normalerweise harmlose
Umweltstoffe (Allergene) bezeichnet, die sich in typischen, oft mit entzündlichen
Prozessen einhergehenden Symptomen äußert.
Zunahme von Allergien
Allergien haben in den letzten Jahrzehnten dramatisch zugenommen. So leidet
gemäß dem aktuellen „Weißbuch Allergie in Deutschland“
ungefähr jeder vierte Deutsche - also etwa 20 bis 30 Millionen Menschen
- an einer Allergie. Davon sind alle Altersklassen betroffen - vom Kleinkind
bis zum alten Menschen. Aber damit noch nicht genug: Fast jeder zweite
Bürger in diesem Land trägt Antikörper in sich und ist
somit bereits sensibilisiert. Doch nur die wenigsten sind sich dessen
bewusst und kennen die tatsächlichen Ursachen ihrer allergischen
Beschwerden. Dabei sind Allergien ernst zu nehmende Erkrankungen. Sie
können chronisch werden und sogar tödlich enden. Außerdem
beeinträchtigen sie erheblich die Lebensqualität sowie Leistungsfähigkeit.
Allergene
Allergene sind Substanzen (Antigene), die über Vermittlung des Immunsystems
Überempfindlichkeitsreaktionen, sogenannte allergische Reaktionen,
auslösen. Die chemischen Strukturen und Zusammensetzungen von Allergenen
sind äußert mannigfaltig. Die meisten Allergene sind Eiweiße
oder Eiweißverbindungen. Das Immunsystem allergischer Patienten
reagiert mit der Bildung von IgE-Antikörpern auf den Kontakt mit
Allergenen.
Pseudoallergene sind demgegenüber Stoffe, bei denen das Immunsystem
nicht beteiligt ist, wohl aber Botenstoffe (Mediatoren), wie z.B. die
Histamine.
Allergene werden häufig entweder nach ihrer Quelle oder nach der
Art des Kontaktes eingeteilt:
- Tierhaarallergene, Pollenallergene, Schimmelpilzallergene, etc.
- Inhalationsallergene, Nahrungsmittelallergene, Kontaktallergene,
etc.
Allergenes Potenzial
Das Potenzial eines Stoffes bei einem Menschen allergen zu wirken, hängt
von verschiedenen Faktoren ab:
- der Exposition des Produktes, d.h. von Menge je Hautfläche und
Dauer des Kontaktes,
- den chemischen, physiologischen und toxikologischen Stoffeigenschaften,
- der Eindringen des Stoffes durch die Haut in Abhängigkeit von
der Molekülgröße, der Molekülladung, der Hautgesundheit
und der Gesamtzusammensetzung des Produktes,
- der individueller Veranlagung und
- der Immunreaktivität
Allergene im Innenraum (Innenraumallergene)
Allergene im Wohnraum (Innenraumallergene) können in vielfältiger Weise auftreten.
Neben den klassischen Formen allergener Stoffe, tierischer (wie Hausstaubmilben,
Haustiere) und pflanzlicher Herkunft (wie Pollen) sind dies insbesondere
die modernen allergenen Stoffe, die aus Baumaterialien, Einrichtungsgegenständen
und Haushalts- bzw. Reinigungsmitteln freigesetzt werden.
Allergieformen
Nach dem klassischen Schema von Gell und Coombs werden Allergien wie folgt
unterschieden:
Typ 1:Anaphylaktische
Reaktion vom Soforttyp ("klassische" Allergie, IgE-vermittelt):
Häufig, rasch (binnen Minuten bis Stunden) eintretende Reaktion z.B.
durch Pollen, Nahrungsmittel, Medikamente, Insektengifte
Typ 2: Antikörperabhängige
Zytotoxizität:
Selten: z.B. Blutgruppenunverträglichkeit, frühe Transplantatabstoßung
Typ 3: Immunkomplex-Reaktion:
Selten: Allergisch bedingte Lungenentzündung, Serumkrankheit.
Typ 4: Verzögerte
Immunreaktion vom Spättyp (T-Zellen-mediiert) :
Häufig: Kontaktallergie durch z.B. berufliche Exposition; Hautausschläge
nach Einnahme bestimmter Medikamente.
In Innenräumen sind insbesondere die typischen Inhalationsallergene
(Typ 1-Reaktion) wie Pilzsporen, Tierhaare und Hausstaubmilben sowie Kontaktallergene
(Typ 4-Reaktion) wie Nickel, Cobalt, Lanolin (Wollwachs), Chromat aber
auch die luftgetragene Kontaktallergene wie Duftstoffe, gasförmige
flüchtige organische Verbindungen (VOC) von Bedeutung.
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• Inhalationsallergene
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