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Kinder und Wohngifte
(Januar 2006)

Immerhin: Ab Herbst 2006 sind die sogenannten Weichmacher, - chemisch Phthalate -, in Kinderspielzeug verboten. Die EU hat die entsprechenden Verordnungen erlassen, von den sechs besonders kritischen Weichmachern in PVC-Spielzeug sind drei in allen Spielzeugen verboten, drei weitere in Spielzeug für Kinder unter drei Jahren, sofern es in den Mund genommen werden kann. Ein solches Verbot: ein begrüßenswerter Schritt, denn Weichmacher sind als fortpflanzungsgefährdend eingestuft und können zu verminderter Fruchtbarkeit bzw. Unfruchtbarkeit, zu Schädigungen des Immunsystems und der Leber führen. Wer sicher gehen will, sollte älteres PVC-Kinderspielzeug wegwerfen und zusätzlich darauf achten, dass besonders Kleinkinder nicht auf einem PVC-Fußboden spielen, denn hier kann es der Hausstaub sein, der mit Weichmachern belastet ist.

Eine Studie des IfAU - Institut für Angewandte Umweltforschung "Gesundes Nest - Schadstoffarmes Zuhause für Kleinkinder" zeigt, dass gerade der mit Phthalaten belastete Haustaub für Kleinkinder und Krabbler ein erhebliches gesundheitliches Risiko darstellt.

Prinzipiell gilt beim Thema Kinder und Wohngifte: Durch ihr geringeres Körpergewicht, durch noch nicht abgeschlossene Reifungsprozesse sowie durch andere Verhaltensweisen sind Kinder deutlich empfindlicher gegenüber Wohngiften als Erwachsene. Wesentlich geringere Schadstoffkonzentrationen können Belastungs- bzw. Vergiftungs-Reaktionen hervorrufen. Symptome wie gereizte Schleimhäute, Benommenheit, Atembeschwerden, Juckreiz, Kribbeln usw. können unter Umständen bereits dann auftreten, wenn für den Erwachsenen noch keinerlei Gefahr besteht.

Bei der Einrichtung eines Kinderzimmers sollte daher auf Schadstofffreiheit von Bodenbelägen, Möbeln oder Matratzen geachtet werden. Leider sind die Herstellerhinweise und sogar manches Prüfsiegel nicht immer geeignet, unmittelbar auf die Schadstofffreiheit eines Produktes zu schließen. Auffällige gesundheitliche Beschwerden bei den Kindern nach dem Kauf z.B. neuer Möbel sollten daher zum Anlaß genommen werden, Schadstoffe als Ursache in Betracht zu ziehen.

Das Institut für Angewandte Umweltforschung (IfAU) e.V. bietet zum Thema "Kinder und Wohngifte" eine kostenfreie telefonische Beratung an. Oftmals sind es einfache und schnelle Maßnahmen, die dazu führen können, eine problematische Wohnqualität zu verbessern. Informationen und Studien des Instituts zu Innenraum-Themen sind hier im Internet zu finden.

Die Wohnraumbegehung eines IfAU-Experten bzw. gezielte Untersuchungen können helfen, verborgene Schadstoffquellen in der Wohnung ausfindig zu machen und die Wohnqualität zu verbessern.

 

Das Wohngift-Telefon ist unter der Nummer

06171 / 74213 erreichbar.

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