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Pressemitteilungen |
Initiative "GESUNDES NEST - Schadstoffarmes Zuhause für Kleinkinder"
startet
(Januar 2005)
Säuglinge und Kleinkinder weisen aus einer Reihe von Gründen eine besondere
Verletzlichkeit gegenüber Umweltschadstoffen auf: Sie haben im Verhältnis zum
Körpergewicht ein höheres Atemvolumen und eine größere Hautoberfläche. Sie essen und
trinken mehr und nehmen ganz kleinkindtypisch Dinge in den Mund oder verschlucken auch
Gegenstände. Da sich der kindliche Organismus in der Entwicklung befindet, reagiert er
auf Schadstoffe mit entwicklungstoxischem Potenzial wie z.B. Blei oder PCB sehr viel
empfindlicher als der Erwachsenen-Organismus. Nerven- und Immunsystem sind bei Kindern
äußerst verletzlich gegenüber Schadstoffen, die dort angreifen. Kinder sind demnach
keine "kleinen Erwachsenen", sondern bedürfen des besonderen Schutzes gegen
Schadstoffeinwirkungen.
Im "Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit (APUG)" von Bundesgesundheits- und
umweltministerium wie auch durch den "Aktionsplan zur Verbesserung von Umwelt und
Gesundheit der Kinder in Europa" der Weltgesundheitsorganisation soll als vorrangiges
Ziel die Verringerung des Risikos von Erkrankungen oder Behinderungen als Folge
vorgeburtlicher und frühkindlicher Belastungen durch gefährliche Chemikalien angestrebt
werden.
Das Institut für Angewandte Umweltforschung (IfAU) e.V. will mit seiner Initiative
"GESUNDES NEST" einen Beitrag leisten zur Senkung der häuslichen Belastung mit
vorrangig entwicklungstoxischen Stoffen, wie sie in der heutigen Situation in der ganz
überwiegenden Anzahl der bundesdeutschen Wohnungen auftreten.
In Vorbereitung dieser Initiative hat das Institut aus eigenen Mitteln umfangreiche
Studien über Blei, Polychlorierte Biphenyle (PCB) und Diethylhexylphthalat (DEHP) zum
Vorkommen, den Aufnahmewegen und dem Schadenspotenzial dieser Schadstoffe erarbeitet.
Diese Studien können hier auf unseren Seiten
eingesehen und auch ausgedruckt werden.
Die Ergebnisse zeigen, dass die genannten Schadstoffe vor allem im Hausstaub auftreten.
Somit stellt die Aufnahme von Hausstaub durch Kleinkinder einen wesentlichen Pfad für
deren Exposition dar. Die toxikologisch abgeleiteten Richtwert-Vorschläge zeigen: Die
genannten entwicklungsgefährdenden Stoffe sollten vordringlich und weitest möglich aus
dem Zuhause von Kleinkindern verbannt werden.
In einer Folgestudie soll nun das Ausmaß des
Vorkommens an Blei, PCB und DEHP insbesondere in Wohnungen mit Kleinkindern von 0-3 Jahren
festgestellt und damit auch das Gefährdungspotenzial beurteilt werden. Die Untersuchung
erfolgt an Hand von Hausstaub-Proben. Der Teilnehmerkreis umfasst Familien mit
Kleinkindern bzw. Familien mit werdenden Müttern. Diese Studie soll jedoch keine reine
Datenerhebung bedeuten, sondern jeder Befund wird entsprechend der Richtwert-Vorschläge
einzeln bewertet und den Teilnehmern der Studie direkt übermittelt. Wo nötig, soll auch
beratend zu unmittelbarer Abhilfe bei erhöhter Schadstoffbelastung beigetragen werden.
Interessierte Personen oder Institutionen können weitere Informationen zu diesem
Projekt auf diesen Seiten erhalten und dort auch
nachlesen, wie eine Unterstützung der Initiative "Gesundes Nest - Schadstoffarmes
Zuhause für Kleinkinder" gestaltet werden kann.
Das Wohngift-Telefon ist unter der Nummer
06171 / 74213 erreichbar.
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