|
|
Pressemitteilungen |
Holzschutzmittel im Innenraum müssen nicht sein!
(September 2005)
Ob als dekorative Dachbalken oder heimelig warme Decken- oder Wandverkleidungen, ob als
elegantes Parkett oder gediegenes Möbel - Holz in Wohn- und Aufenthaltsräumen schafft
Atmosphäre. Eine Atmosphäre, die man als gesunde Raumluft ohne Wohngifte ungetrübt
genießen können sollte.
Holz bedarf des Schutzes: im trockenen Innenraum vor Verschmutzung der Holzoberflächen
sowie vor mechanischer Schädigung wie Stoßern und Kratzern, im feuchten Außenbereich
vor holzzerstörenden Pilzen und Insekten sowie vor holzverfärbenden Organismen
(Bläuepilzen). Holzschutzmittel im engeren Sinne als Zubereitungen mit entschieden
bioziden Wirkstoffen greifen elementar in die Lebensfunktionen dieser Organismen ein und
verhindern so deren unerwünschte Ansiedelung und Ausbreitung.
In Innenräumen verwendet kann es allerdings zu Ausgasungen dieser Wirkstoffe in die
Raumluft kommen, betroffen sind dann nicht Schädlinge, sondern die Bewohner.
Holzschutzmittel in Wohnräumen sind nicht nur überflüssig sondern können auch
massiv gesundheitsgefährdend sein. Das Institut für Angewandte Umweltforschung e.V.
folgt hier konsequent der Auffassung des Umweltbundesamtes: "Keine Holzschutzmittel
in Wohn- und Aufenthaltsräumen." Zum Schutz und zur Pflege von Holzoberflächen im
Innenraum sind schadstoffarme Anstriche ohne biozide Wirkstoffe vollkommen ausreichend,
entsprechende Gütesiegel wie z.B. "Blauer Engel" sollten beim Kauf von
Anstrich- und Pflegemitteln beachtet werden. Also im Wohnbereich keine Holzschutzlasur
verwenden, sondern eine Holzlasur.
Was macht Holzschutzmittel mit biozider Wirkung in Wohn- und Aufenthaltsräumen so
gefährlich? Vor allem in den 70er Jahren wurden Deckenbalken, Fensterrahmen, Nut- und
Feder-Vollholzpaneelen, Türblätter und Bodendielen teilweise ebenso großzügig wie
unbedacht mit entsprechenden Mitteln imprägniert. Mit "Xylamon" oder
"Xyladecor" schien der Langzeit-Schutz des Holzes gesichert. Giftstoffe wie das
zwischenzeitlich verbotene PCP und Lindan sammelten sich mit jedem neuen Anstrich in immer
höheren Konzentrationen an und dampften aus, - bei entsprechenden Rückständen teilweise
noch bis heute. Krankheitsbilder wie Leberschädigungen oder Nervenstörungen können die
Folge sein, Symptome wie Kopfschmerzen, Hautreaktionen oder Kribbeln und Taubheitsgefühl
können anzeigen, dass die Raumluftbelastung mit giftigen Stoffen zu hoch ist.
Das Institut für Angewandte Umweltforschung (IfAU) e.V. bietet zum Thema
"Holzschutzmittel in Innenräumen" sowie zu weiteren Innenraum-Schadstoffen eine
kostenfreie telefonische Beratung an. Informationen und Studien des Instituts zu
Innenraum-Themen sind hier im Internet zu finden.
Die Wohnraumbegehung eines IfAU-Experten bzw. gezielte Untersuchungen können helfen,
verborgene Schadstoffquellen in der Wohnung ausfindig zu machen und die Wohnqualität zu
verbessern.
Das Wohngift-Telefon ist unter der Nummer
06171 / 74213 erreichbar.
|