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Pressemitteilungen |
Geruchsbelästigungen in Innenräumen
(September 2006)
In unserer Umwelt sind wir ständig von Riechstoffen umgeben. In bestimmten Bereichen
wie Kaufhäusern werden Duftstoffe gezielt eingesetzt, um das Kaufverhalten zu
beeinflussen. Jedes Parfüm soll selbstredend auch eine bestimmte Wirkung auf den/die
Riechenden entfalten. Duftstoffe sind demnach Botenstoffe aus unserer Umgebung. Sie
können Anreiz sein, aber auch Warnsignale bedeuten für eine mögliche Gefahr aus unserer
Umwelt.
In Innenräumen kommt es häufig zu Situationen, in denen sich die Nutzer durch
Gerüche in ihrem Wohlbefinden eingeschränkt oder sogar massiv gesundheitlich
beeinträchtigt fühlen. Jeder kennt aus seinem Alltag derartige Fälle: Es werden neue
Möbel geliefert und diese verursachen wochen- oder gar monatelang einen intensiven
Geruch. Ebenso können verklebte Teppichböden über einen langen Zeitraum einen Raum
stark geruchlich belasten. Bei Farben und Lacken sind es nicht unbedingt die Lösemittel,
die einen anfänglich starken Geruch nicht zum Abklingen kommen lassen. Auch
"biologische" Bodenbeläge wie Linoleum oder Kork sind sehr häufig eine Quelle
für riechbare Substanzen. Nicht selten können Gebäude wie ältere Fertighäuser einen
dumpf-muffigen Geruch hervor bringen, der nicht unbedingt auf einen Schimmelbefall zurück
zu führen ist.
Die materiellen Quellen und die Ursprünge für die Entstehung von Geruchsstoffen sind
sehr vielfältig. Es können chemische Reaktionen zwischen miteinander unverträglichen
Materialien wie Kleber und Teppichboden auftreten oder technisch bedingte Verunreinigungen
vorliegen. Es kann sich aber auch um eine Fehlcharge der Produktion handeln, die sich
geruchlich auffällig zeigt. Biologische Vorgänge wie eine mikrobielle Aktivität beim
Schimmelbefall oder Verwesungen bringen von den meisten Menschen als unangenehm
wahrgenommene Gerüche hervor. Oft ist die Ursache eines Geruches für den Betroffenen
aber nicht zu erkennen, was die Beunruhigung dann noch steigern kann. Eine "erfahrene
Nase" vermag jedoch in vielen Fällen allein aus der Geruchscharakteristik schnell
erkennen, um welche Herkunft des Geruches es sich handelt - ohne dass eine aufwändige
Untersuchung auf einzelne Substanzen erforderlich oder auch sinnvoll wäre.
Viele Menschen reagieren auf derartige Geruchsbelastungen mit einer starken
Einschränkung des Wohlbefindens, es treten aber auch z.B. Atemwegsbeschwerden oder
Kopfschmerzen auf. Denn riechbare Stoffe können in entsprechender Konzentration auch
schleimhautreizend wirken oder das Nervensystem schädigen. Oftmals riechen die Bewohner
belasteter Häuser den Geruch selbst nicht mehr, sie tragen ihn jedoch ständig mit sich
herum und wundern sich dann vielleicht über eine soziale Distanz der Mitmenschen.
Das Institut für Angewandte Umweltforschung (IfAU) e.V. bietet zum Thema
"Innenraumschadstoffe" eine kostenfreie telefonische Beratung an. Oftmals sind
es einfache und schnelle Maßnahmen, die dazu führen können, eine problematische
Wohnqualität zu verbessern.
Die Wohnraumbegehung eines IfAU-Experten bzw. gezielte Untersuchungen können helfen,
verborgene Schadstoffquellen in der Wohnung ausfindig zu machen und die Wohnqualität für
alle Bewohner zu verbessern.
Das Wohngift-Telefon ist unter der Nummer
06171 / 74213 erreichbar.
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