|
|
|
Pressemitteilungen |
ASBEST - nach wie vor vorhanden und gefährlich
(Dezember 2005)
'Unzerstörbar, unvergänglich' - so etwa ist die Übersetzung von asbestos aus dem
Altgriechischen. Asbestfasern verwittern nicht, sie verbrennen nicht, und sie lösen sich
auch nicht irgendwie auf; einst als Bewehrung z. B. in Platten (Dacheindeckungen,
Fassadenverkleidungen, Pflanzkübeln), Pappen (Heizkörperverkleidungen, Dämmung,
Unterseite PVC-Bodenbeläge) oder in schwarzen Bitumenklebern eingesetzt, liegen sie in so
manchen Haushalten noch bis heute vor. Weniger gefährlich ist, wenn die Asbestfasern im
Material fest gebunden sind und der Werkstoff keiner mechanischen Einwirkung wie etwa
Bohren, Schleifen, Abstrahlen oder Bruch und Zerrieb ausgesetzt ist. Deutlich
risikobehaftet ist es hingegen, wenn durch solcherart mechanischer Belastung Stäube
entstehen und Asbestfasern in die Luft gelangen. Eingeatmet und dann über Jahrzehnte im
Körpergewebe verweilend, können die Fasern Krebs hervorrufen.
Aus diesem Grunde ist nicht nur die Entsorgung von asbesthaltigem Material gesetzlich
geregelt, sondern es gilt auch eine Ermittlungspflicht nach Gefahrstoffverordnung, d.h.
der Verantwortliche muss vor Beginn der Sanierungsarbeiten sicherstellen, dass keine
Asbestprodukte unerkannt bleiben.
Gleichwohl der Umgang mit Asbest scharfen Vorschriften unterliegt, kommt es immer
wieder, oft aus Unkenntnis, zu Verstößen. Dacheindeckungen oder Fassadenverkleidungen
werden abgeflext, um eine größere Öffnung für eine neues Fenster zu erhalten,
Bruchstücke von Eternitplatten werden als Schotter zur Wegebefestigung verwendet. Dies
ist nicht nur ein inakzeptabler Eintrag eines gefährlichen Stoffes in die Umwelt, sondern
kann unversehens auch zu einer Anzeige wegen Umweltgefährdung mit entsprechenden
Konsequenzen führen.
Nicht nur die Tatsache, dass in vielen Fällen eine Asbestsanierung sogar steuerlich
absetzbar ist (erforderlich ist in jedem Fall ein Gutachten vor der Sanierung), sondern
auch der Blick auf die eigene Gesundheit sollten Grund genug sein, im Verdachtsfall auf
eine Analyse von Werkstoffen nicht zu verzichten.
Das Institut für Angewandte Umweltforschung (IfAU) e.V. bietet zum Thema
"ASBEST" sowie zu weiteren Innenraum-Schadstoffen eine kostenfreie telefonische
Beratung an. Informationen und Studien des Instituts zu Innenraum-Themen sind hier im
Internet zu finden.
Die Wohnraumbegehung eines IfAU-Experten bzw. gezielte Untersuchungen können helfen,
verborgene Schadstoffquellen in der Wohnung ausfindig zu machen und die Wohnqualität zu
verbessern.
Das Wohngift-Telefon ist unter der Nummer
06171 / 74213 erreichbar.
|