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Ob alt oder neu - Holzschutzmittel können immer noch gesundheitliche Risiken bergen
(September 2003)

Trotz verstärkter Bemühungen der Gesetzgeber können Holzschutzmittel und mit ihnen behandelte Materialien immer noch die Gesundheit gefährden. Besonders Holzschutzmittel mit chlorierten Verbindungen als Wirkstoff können neurotoxisch sein, das heißt als Nervengift wirken. Vor gut einem Jahr wurde deshalb in Deutschland das Biozid-Gesetz verabschiedet. Anwendersicherheit, Wirksamkeit und Umweltverträglichkeit - diese Kriterien müssen nun bei der Zulassung von Holzschutzmitteln mit neuen Wirkstoffen geprüft werden. Es kann jedoch keine Entwarnung gegeben werden: Mittel, die bis dahin auf dem Markt waren, wurden nicht einheitlich geprüft und können so gesundheitlich bedenkliche Substanzen enthalten.

Zusätzlich existiert eine Altlast an Materialien, die mit Holzschutzmitteln behandelt wurden, deren Wirkstoffe schon längst verboten sind. Ab Ende der 50er bis Anfang der 80er Jahre (in der ehemaligen DDR bis 1988) wurde beispielsweise vorwiegend das krebserzeugende Pentachlorphenol (PCP) als Fungizid zum Schutz gegen Bläuepilze verwendet. Holz- und Fertighäuser, Dachgebälk oder behandelte Inneneinrichtungen aus dieser Zeit können belastet sein. Nur wenige Wirkstoffe wie PCP und DDT sind bis heute verboten oder in ihrer Anwendung beschränkt. Einmal behandelt, geben Materialien diese Verbindungen lebenslang an die Umgebung ab. PCP sowie alle chlorierten Wirkstoffe sind so sehr lange in der Raumluft und dem Hausstaub nachweisbar.

Bei lange andauernder Belastung durch diese Verbindungen - selbst in geringen Konzentrationen - können sensible Menschen mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Kribbeln in den Fingern, Konzentrationsstörungen oder Schwindel reagieren. Leider hilft die Kenntnis des eingesetzten Holzschutzmittels wie z.B. Xylamon bei der Identifizierung der Wirkstoffe nicht weiter, denn die Hersteller haben ihre Rezepturen ohne Ankündigung oft verändert. Hier hilft nur die chemische Analyse behandelter Materialien weiter. Wenn man nicht genau weiß, wo überall Holzschutzmittel eingesetzt worden sein könnten, ist die Untersuchung des Hausstaubes ratsam. Mit einer solchen Analyse kann man sich einen ersten Überblick über die Innenraumsituation verschaffen. Bei positivem und auffälligem Befund sollten sich weitere Untersuchungen anschließen.

Das Institut für Angewandte Umweltforschung e.V. (IfAU) bietet zum Thema Holzschutzmittel und weitere Innenraum-Schadstoffe eine telefonische Beratung an.

Das Wohngift-Telefon ist unter der Nummer

06171 / 74213 erreichbar.

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