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Blei im Trinkwasser: Grenzwert herabgesetzt
(September 2003)

Zum 1.12.2003 tritt nach der neuen Trinkwasserverordnung ein von 40 Mikrogramm/Liter auf 25 Mikrogramm/Liter herab gesetzter Grenzwert in Kraft. Nach dem 1.1.2013 gilt dann ein nochmals strengerer Grenzwert von 10 Mikrogramm/Liter.

Der Gesetzgeber will mit dieser Maßnahme erreichen, dass die Bleiaufnahme durch das Trinkwasser weitgehend vermieden wird. Die Einhaltung dieser Grenzwerte läßt sich praktisch nur durch den Austausch der alten Bleileitungen der Hausinstallation erzielen. In vielen Altbauten befinden sich immer nach Bleirohre für die Trinkwasserversorgung. Kalkablagerungen auf der Innenwandung der Rohre können nicht verhindern, dass dennoch Blei in das Trinkwasser abgegeben wird. Erhöhte Konzentrationen an Blei im Trinkwasser lassen sich dann nur durch den Austausch der Bleirohre beheben.

In einer eigenen Studie aus dem Jahr (2000?) zur Belastung des Frankfurter Trinkwassers mit Blei hatte das Institut für Angewandte Umweltforschung e.V. festgestellt, dass aus einer Gesamtzahl von über 500 Wasserproben 23% davon den zukünftigen Grenzwert von 10 Mikrogramm/Liter überschreiten. Da die Wasserproben jedoch anlass- und verdachtsbezogen entnommen wurden, ist dieses statistische Ergebnis nicht auf die Gesamtsituation des Frankfurter Leitungswasser zu übertragen. Es konnten jedoch Schwerpunkte erhöhter bis hoher Bleibelastung vor allem in den Stadtteilen Bornheim, Nordend, Sachsenhausen, Bockenheim und Höchst festgestellt werden. Dieses Ergebnis hat gezeigt, dass im Altbestand dieser Stadtteile noch zahlreiche Gebäude zumindest mit Teil-Installationen aus Blei ausgestattet sind.

Blei stellt ein Schwermetall dar, das vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern zu Nervenschädigungen führt, u.a. mit nachweisbar negativem Effekt auf die Intelligenzentwicklung. Eine toxikologisch ungefährliche untere Wirkungsschwelle bei der Bleiaufnahme lässt sich noch nicht angeben, so dass einzig die Minimierung der Aufnahme angestrebt werden kann.

Fragen zum Thema "Blei und andere Schwermetalle im Trinkwasser" können über das "Wohngift-Telefon" an die Experten des Instituts für Angewandte Umweltforschung gerichtet werden.

Das Wohngift-Telefon ist unter der Nummer

06171 / 74213 erreichbar.

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