- Aldehyde
- Überwiegend leichtflüchtige Kohlenwasserstoffe wie z.B. Formaldehyd, Acetaldehyd,
Hexanal; Vorkommen in Pressspan (® Formaldehyd);
als Abbauprodukt von Naturölen in Linoleum, Oberflächenbehandlungsmitteln, Farben und
Lacken (Leitkomponente: Hexanal); Textilimprägnierung. Aldehyde stellen häufig
geruchsintensive und z.T. schleimhautreizende Substanzen dar; gesundheitliche Auswirkungen
wie Augen- und Atemwegsreizungen, Husten, Kopfschmerzen, (bei Geruchsbelästigung)
Benommenheit.
- Allergene
- Allergien und Asthma zählen mit steigender Tendenz zu den häufigsten Krankheiten in
vielen Teilen der Welt. Die Wahrscheinlichkeit für die Ausbildung einer Allergie im
Kindesalter steigt mit der elterlichen Veranlagung. Wenn beide Elternteile zu Allergien
neigen beträgt die Wahrscheinlichkeit ca. 60-100% für die Ausbildung einer Allergie des
Kindes. Diese Wahrscheinlichkeit erhöht sich mit zunehmender Exposition gegenüber
Allergenen, aber auch mit dem Ausmaß der Desinfektionsmittel-Anwendungen. Zu den
wichtigsten Auslösern für Allergien und Asthma zählt die Allergen-Belastung des
Hausstaubes durch Hausstaubmilben, Hunde, Katzen oder auch Küchenschaben. Dabei muss die
Allergen-Quelle nicht immer offensichtlich sein. In ca. 20% aller Katzen-freien Wohnungen
wurden z.B. hohe Gehalte an Katzenallergen festgestellt, die wahrscheinlich durch Besucher
in die Wohnung eingetragen wurden. Deshalb ist die wohnraumhygienische Überwachung des
Allergengehaltes im Hausstaub für die umfassende Gesundheitsvorsorge unabdingbar.
- Asbest
- Anorganische, nicht flüchtige Fasern; Vorkommen in Dämmaterialien (Spritzasbest),
Platten (Promasbest, Eternit), Asbestpappen unter Fußböden, in Nachtspeicheröfen vor
1976, PVC-Platten; Asbestfasern sind als krebsauslösend eingestuft. (®
Asbest in Innenraum-Materialien)
- Benzo[a]pyren (BaP)
- Eines der am längsten bekannten und bestuntersuchten Karzinogene. Wird u.a.
für den Zusammenhang zwischen Zigarettenrauchen und dem Auftreten von Lungekrebs
verantwortlich gemacht. Auch Leitkomponente der polyzyklischen aromatischen
Kohlenwasserstoffe (PAK). Unter Annahme des für Steinkohlenteer typischen
Konzentrationsmusters der einzelnen PAK-Komponenten kann durch die alleinige Bestimmung
von BaP z.B. in einem teerhaltigen Parkettkleber auf die PAK-Konzentration geschlossen
werden. Nach einer IFAU-Studie zum PAK-Vorkommen in Hausstäuben ergab sich für den
Gehalt an BaP ein Medianwert (50-Perzentil) von 0,30 mg/kg, das 90-Perzentil betrug 1,0
mg/kg
- Bisphenol A
- Ein Kunststoff-Additiv. Verbreitete Verwendung als Antioxidans für
Weichmacher und als Fungizid. Auch ein Zwischenprodukt bei der Herstellung von Epoxid-,
Polycarbonat-, Phenol-Harzen, Gerbstoffen und Farbstoffen. Durch Bindungsfähigkeit an
Östrogenrezeptoren potenzielle hormonelle Wirkung (® endokrine Disruptoren)
- Blei
- Blei ist ein bläulich-graues, weiches und dehnbares Schwermetall (chemisches
Symbol Pb) und im Innenraum in teilweise hohen Konzentrationen im Hausstaub nachzuweisen.
Besonders für Kinder stellt die Blei-Aufnahme über den Hausstaub noch vor dem
Trinkwasser (insbesondere bei Wasserleitungen aus Blei) den zweitwichtigsten
Expositionspfad dar - nur über die Nahrung wird ein noch größerer Anteil der Tagesdosis
aufgenommen. Da sich trotz der Verminderung der Blei-Abgabe an die Atmosphäre durch den
Einsatz von bleifreiem Benzin im Innenraum keine deutliche Abnahme der durchschnittlichen
Hausstaub-Konzentration feststellen lässt, muss davon ausgegangen werden, dass in
bundesdeutschen Haushalten bedeutende Mengen vorhanden sind. Diese finden sich
wahrscheinlich in Anstrichen und Grundierungen, in denen Blei als Pigment oder
Rostschutzmittel eingesetzt wurde. Auch in Teppich- und PVC-Böden konnte Blei
nachgewiesen werden. Besonders für Kinder ist Blei ein äußerst gefährlicher Stoff, da
es wegen seines neurotoxischen Potenzials einen erheblichen negativen Einfluss auf die
(früh)kindliche Entwicklung (Reaktionsvermögen, Gestalt- und Detailerfassung, Gesamt-
und Verbal-IQ, kognitive Entwicklung hat, die auch im Erwachsenenalter persistieren kann.
Beim erwachsenen Menschen stehen Effekte auf das hämatopoetische System und den Blutdruck
im Vordergrund. Ein Schwellenwert, ab dem Blei ungefährlich ist, kann nicht
angegeben werden. (® Blei im Innenraum, ®
Blei im Trinkwasser)
- Camphechlor
- Siehe ® Toxaphen
- Carbolineum
- Öliges, wasserunlösliches, brennbares, braunrotes und teerig
riechendes Gemisch aus Steinkohlenteer-Bestandteilen.
Enthält u.a. Anthracen, Phenanthren, Phenole, Kresole, Naphthalin, Chrysen usw.
Verwendung als konservierendes Anstrichmittel für Eisenbahnschwellen, Telegraphenstangen,
Pfähle, Mauern etc. Carbolineum ist stark hautreizend und bei längerer Einwirkung
krebserregend. Die Dämpfe reizen die Atemwege. Die Anwendung in Innenräumen ist seit
1978 nicht mehr zulässig
- Chloranisole
- In Reinsubstanz feste Verbindungen, die in die Raumluft abgegeben
schon in niedrigsten Konzentrationen unangenehmen Geruch verbreiten können. Verbindung
mit der niedrigsten Geruchsschwelle: 2,4,6-Trichloranisol (TCA) (2 ng/m³). Chloranisole
verursachen den unerwünschten Korkgeschmack in Wein, werden seit kurzer Zeit aber auch
mit dem muffig-schimmeligen Fertighausgeruch in Verbindung gebracht, der bei
Fertighäusern älterer Baurart auftreten kann. Durch die Ähnlichkeit des Aromas mit dem
von Schimmelpilz befallenen Räumen kann fälschlicherweise ein Schimmelpilzschaden
vermutet werden. (® Chloranisole in Fertighäusern)
- Chlordan
- Insektizid zur Bekämpfung von Bodenschädlingen. Reichert sich im
Körperfett von Warmblütern an und ist in Deutschland als Pflanzenschutzmittel nicht mehr
zugelassen
- Chlorparaffine
- Kurz- bis langkettige Paraffine (verzweigte und unverzweigte
Kohlenwasserstoffe; Alkane) mit einem Chlorierungsgrad von 15-70%. Verwendung u.a. als
Flammschutzmittel, Weichmacher für PVC und Lackrohstoffe, und als Anstrichmittel für
Schmierflüssigkeiten und Metallbearbeitungsölen. Durch ihre allgemeine
Reaktionsträgheit sind sie in allen Umweltbereichen (Wasser, Boden, Tiere, menschl.
Fettgewebe) in Spuren nachweisbar. Kurzkettige Vertreter (10-13 Kohlenstoffatome, 58%
chloriert) stehen im Verdacht, Tumorwachstum zu fördern.
- DEHP (Di-2-ethylhexylphthalat)
- DEHP gehört zu der Gruppe der Phthalate und wird in großen
Mengen als Weichmacher für Kunststoffe eingesetzt (siehe Weichmacher
für Produktbeispiele). Die akute Giftigkeit von DEHP ist gering und die Substanz ist
nicht als erbgutschädigend eingestuft. Nach einer aktuellen schwedischen Studie wird eine
erhöhte Konzentration von DEHP im Hausstaub mit dem Auftreten von Astma - insbesondere
bei Kleinkindern - in Verbindung gebracht. In Abhängigkeit zur Dosis kann DEHP
schädliche Wirkungen auf Hoden, Niere oder Leber haben. Im Tierversuch zeigt DEHP
hormonelle Wirksamkeit, beeinträchtigt die Fortpflanzungsfähigkeit und führt zu
Entwicklungsstörungen an den Geschlechtsorganen männlicher Nachkommen. Die tolerierbare
tägliche Aufnahmemenge wird nach neuesten Untersuchungen viel stärker ausgeschöpft als
bisher angenommen. Dazu tragen besonders Lebensmittel bei, deren Verpackungen DEHP
enthalten - das DEHP diffundiert während der Lagerung in das Produkt und wird beim
Verzehr aufgenommen. Ein weiteres Medium, in dem sich in der häuslichen Umgebung DEHP
anreichern kann ist der Hausstaub, der auf Kunststofflächen wie z.B. PVC-Böden zu liegen
kommt. Während eine DEHP-Aufnahme über die Nahrung schwer zu umgehen ist, sollten
zusätzliche Expositionen über andere Pfade wie z.B. den Hausstaub vermieden werden. Dies
trifft vor allem für Kleinkinder zu, die viel am Boden krabbeln und im Vergleich zum
Erwachsenen mehr Staub über die Atemluft und den Mund aufnehmen. Kleinkinder reagieren
auf Beeinflussung ihres Hormonsystems dazu besonders empfindlich. Für Erwachsene stellt
die DEHP-Belastung des Hausstaubes in der Regel ein geringeres Expositionsrisiko dar, da
erhöhte Konzentrationen in der Raumluft auf Grund des niedrigen Dampfdruckes von DEHP
eher nicht auftreten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat im September 2003 das
Europäische Chemikalienbüro um eine Revision der laufenden Risikobewertung von DEHP
gebeten. (® DEHP im Innenraum)
- Desinfektionsmittel
- - Durch einen erhöhten Einsatz von Desinfektionsmitteln kann das menschliche
Immunsystem beeinträchtigt werden. Es können sich auch resistente Keime im Wohnbereich
entwickeln, deren Bekämpfung im Erkrankungsfalle erschwert würde. Das antimikrobiell
wirksame Triclosan (internationaler Freiname) kann mit ®
"Dioxinen" verunreinigt sein
- Dichlofluanid
- Ersatzstoff für ® PCP,
besonders in Holzschutzmitteln als Fungizid eingesetzt; mögliche Schädigungen des
Nerven- und Immunsystems bei Aufnahme über die Atmung
- Dioxin
- Siehe ® PCDD/PCDF
- Endokrine Disruptoren
- Substanzen mir hormonaler, oftmals östrogener Aktivität. Sie stehen im
Verdacht, das intern geregelte Hormonsystem im menschlichen Körper (aber auch aller
anderen Wirbeltiere) von aussen zu beeinflussen und gesundheitliche Störungen
hervorzurufen. Potenziell hormonell wirkende Stoffe sind z.B. ®
PCB, ® Nonylphenole,
® Bisphenol A, ®
Dioxine und Fungizide, Herbizide und Insektizide (vor allem DDT).
- Essigsäure
- organische Säure oder Ethansäure. Natürliches Abbauprodukt aus Holz, deshalb auch als Holzsäure bekannt. Bei erhöhter Konzentration in der Raumluft schleimhautreizend
- ETS (Environmental Tobacco Smoke)
- Sammelbezeichnung für Passivrauch-Belastung. Als Leitparameter für ETS gelten
Nicotin und Cotinin, die im Hausstaub gemessen werden können, sowie aromatische Amine wie
Anilin und Toluidin, deren Messung in der Raumluft erfolgt. Aromatische Amine sind als
krebserzeugend eingestuft. Sie liegen im sog. Nebenstromrauch (= Passivrauch) in
10-20facher Konzentration gegenüber dem Hauptstromrauch (= Aktivrauch) vor. Nach eigenen
Untersuchungen liegt in Nichtraucher-Innenräumen der Nikotin-Gehalt im Hausstaub bei
weniger als 1 mg/kg, bei Raucher-Haushalten kann die Konzentration mehr als 100 mg/kg
enthalten.
- Fettsäuren
- Die aus der Ernährungsberatung bekannten Fettsäuren sind chemische
Bausteine von Fetten und Ölen. Im Innenraum werden sie meist als trocknende Öle bei der
Versiegelung von Oberflächen eingesetzt. Beim Abbau dieser Verbindungen entstehen u.a.
Aldehyde und niedere Fettsäuren, die oft sehr unangenehm riehen und zu gesundheitlichen
Reizerscheinungen führen können. (® Fettsäuren im
Innenraum)
- Flammschutzmittel, Bromierte
- Einsatz als Flammschutzmittel z.B. in Kunststoffen oder Anstrichen.
Toxikolo-gisch am besten erforscht sind die Polybromierten Diphenylether (PBDE), die auch
am häufig-sten im Hausstaub nachzuweisen sind. PBDE ist demnach eindeutig
leberschädigend. Diskutiert wird ein entwicklungsschädigendes Potential gegenüber dem
Gehirn sowie die Möglichkeit der Fruchtschädigung im Mutterleib.
- Flammschutzmittel, TRIS-Phosphatische
- Verwendung in verschiedenen Einrichtungs- und Baumaterialien (z.B.
Holz, Teppiche, Farben, Tapeten, Schaumstoffe und Matrazen, Montageschäume), auch als
Weichmacher. Für den Menschen liegen keine abschließenden Aussagen zu gesundheitlichen
Auswirkungen vor. Zu beobachteten Auswirkungen beim Menschen zählen Sensibilisierung,
akute Reizerscheinungen der Haut und der Schleimhäute sowie neurotoxische Effekte wie
Kopfschmerzen, Müdigkeit, Geschmacksverlust und Lähmungen. Bei Ratten wurden
neurotoxische und krebserzeugende Wirkungen festgestellt.
- Flüchtige organische Kohlenwasserstoffe (VOC)
- Große Gruppe unterschiedlicher Kohlenwasserstoffe wie Aliphaten (u.a. Heptan,
Decan) , Aromaten (u.a. Benzol, Toluol), Chlorierte Kohlenwasserstoffe (u.a. TRI, PER),
Terpene (u.a. Limonen, Pinen), Carbonyle (u.a. Butylacetat, Cyclohexanon); häufige
Verwendung als Lösemittel in Farben und Lacken, Teppichböden, Möbel
u.a..Gesundheitliche Auswirkungen: Kopfschmerzen, Benommenheit, Übelkeit, Reizungen der
Atemwege; z.T. starke Geruchsbelästigungen.
- Fogging
- Mit dem Begriff "Fogging" wird die plötzliche Schwarzfärbung
von Wand- und Deckenflächen durch Staubniederschlag in Wohnungen beschrieben. Für eine
Beteiligung an der Entstehung von Fogging werden folgende Faktoren diskutiert:
Vorausgegangene Renovierungsarbeiten bzw. Neubau; verringerte Luftfeuchte während der
Heizphase (Wintermonate); Bauphysikalische Gegebenheiten wie kalte Aussenwände,
Wärmebrücken, Dachschrägen als Prallwand für den mit warmer Heizungsluft aufsteigenden
Staub; isolierende Oberflächen wie Vinyltapete, Laminatfussboden; elektrostatische
Effekte an Kunststoffoberflächen; Ruß- und Staubquellen wie Zigarettenrauch, Kerzen,
Essenszubereitung, chemische Teppichreinigung u.a. Eine plausible Erklärung ist oft
schwierig, da die genannten Einflussgrössen auch in anderen Wohnungen vorliegen, ohne
dass dort das Fogging-Phänomen auftritt. In den meisten Fällen kommt es innerhalb
einiger Tage bis Wochen zu sichtbaren Ablagerungen, seltener dauert es hingegen Jahre.
Hinweise auf eine Gesundheitsgefährdung durch den Niederschlag sind nicht bekannt. Die
Untersuchung einer Wischprobe bietet in einer ersten Annäherung einen Erklärungsversuch.
- Formaldehyd
- Vertreter aus der Klasse der Aldehyde; Vorkommen in Pressspan,
Holzleim, als Imprägnier- und Desinfektionsmittel (z.B. in Textilien, Vorhängen,
Vliesstoffen, Reinigungsmittel, Kosmetika); gesundheitliche Auswirkungen: Reizungen der
Augen- und Atemwegsschleimhäute, Kopfschmerzen, Sensibilisierung, nach WHO auch für den
Menschen und kebserzeugend. Siehe auch ® Schadstoff-Bibliothek.
- Isocyanate
- Monomere Ausgangssubstanzen für die Herstellung z.B. von
Polyurethan-Hartschäumen. Verwendung als Montageschäume, aber auch Lacke und
Versiegelungen; gesundheitliche Auswirkungen: Reizungen der Augen- und
Atemwegsschleimhäute, Kopfschmerzen, sensibilisierend.
- Isothiazolone
- Konservierungsstoffe, bis vor kurzem ein Gemisch aus einer chlorierten
und einer nicht chlorierten Verbindung im Verhältnis 3:1 der Komponenten
5-Chlor-2-methyl-2,3-dihydroisothiazol-3-on (MCI) und 2-Methyl-2,3-dihydroisothiazol-3-on
(MI). Neuerdings werden verstärkt MI und Benzisothia-zolon angewendet. Einsatz auf-grund
ihrer starken bakteriziden und fungiziden Wirkung als Konservie-rungsstoff
(Produktbeispiel Kathon® CG) von Dispersionsfarben, Kosmetika, Befeuchter-wasser von
Kli-maanlagen, wässrige Sanierlösungen und Flüssig- und Tubenwaschmittel. MCI ist ein
starkes Kontak-tallergen und wirkt noch in geringsten Konzentrationen sensibilisie-rend
bei direktem oder luftgetragenen Kontakt mit der Haut.
- KBE (Koloniebildende Einheiten)
- Keimfähige mikrobiologische Zellen (® Schimmelpilzsporen, Bakterienzellen), die auf Nährböden anwachsen
und dort mit dem blossen Auge sichtbare und damit zählbare Kolonien bilden. Einheit der
Keimzahl eines Mediums.
- Kohlendioxid
- Farbloses, geruchloses, unbrennbares Gas. Schlüsselverbindung im
Kohlenstoffkreislauf der Natur: Von Pflanzen wird Kohlendioxid zusammen mit Wasser mit
Hilfe der Sonnenenergie (Photo-synthese) in energiereichere Kohlenhydrate überführt -
dabei wird Sauerstoff frei. Die Kohlenhydrate werden von tierischen Organismen aufgenommen
und im Stoffwechsel als Energielieferant verwendet. Dabei werden sie wieder zu Wasser und
Kohlendioxid abgebaut, und das Kohlendioxid wird durch die Atmung an die Außenluft
abgegeben. In geschlossenen Räu-men, in denen sich viele Menschen aufhalten, kann es
deshalb zu stark erhöhten Kohlendioxid-Konzentrationen kommen. Obwohl Kohlendioxid nicht
eigentlich giftig ist (natürliche Außenluft-Konzentration ca. 350 ppm, MAK-Wert 5000
ppm), ist seine Konzentration in der Innenraumluft mit gesundheitlichen
Beeinträchtigungen korreliert. In verschiedenen Studien wurden bei erhöhten
Kohlendioxid-Werten unter anderem Beschwerden der oberen Atemwege (Halsbeschwerden, Nase,
Nebenhöhlen) sowie Kurzatmigkeit und Atemnot festgestellt. Dabei ist nicht das
Kohlendioxid Auslöser der Beschwerden, sondern andere Schadstoffe, deren Konzentrationen
mit der des Kohlendioxid korreliert sind. Abhilfe schafft meistens eine ausreichende
Belüftung. Aus der Messung des Kohlendioxid-Gehaltes eines Innenraumes kann ein
Gefährdungspotenzial abgeleitet und das Lüftungsverhalten der Bewohner dokumentiert
werden.
- Koplanare PCB
- Koplanare PCB sind in ® PCB-Gemischen
mit hohem Chlorierungsgrad enthalten. Koplanare PCB sind dioxinähnliche Verbindungen.
Ihre Giftigkeit kann deshalb analog zum Verfahren bei Dioxin- und Furangemischen in
Toxizitäts-Equivalente des 2,3,7,8-TCDD ("Seveso-Dioxin") ausgedrückt und
bewertet werden.
- Künstliche Mineralfasern (KMF)
- Gruppe unterschiedlicher, künstlich hergestellter Fasern (z.B. Glasfasern,
Keramikfasern, Steinwolle); Verwendung als Dämmaterial, Akustik-Deckenplatten; Vertreter
der KMF stehen im Verdacht, krebserzeugend zu sein.
- Lindan
- Siehe PCP
- MVOC (Microbial Volatile Organic Compounds)
- Mikrobiologisch erzeugte flüchtige organische Verbindungen. Werden als
Stoffwechselprodukte z.B. von Schimmelpilzen abgegeben. Dazu zählen Stoffe aus
Substanzklassen wie Alkanole, Aldehyde, Ketone, Ether, Terpene, aromatische Verbindungen
und Schwefelverbindungen. Indikator für verdeckten Schimmelpilzbefall.
- Naphthalin
- Geruchsintensive Substanz ("Mottenpulver") und wichtiger
Ausgangsstoff für die Herstellung von Farbstoffen, Gerbstoffen, Insektiziden und
Pharmaka. Hauptwirkstoff von Mottenpulver/-kugeln, in denen es als Atemgiftstoff zu
Insektenabwehr eingesetzt wird.
- Nikotin / Cotinin
- Bestandteil des Zigaretten- und Zigarrenrauchs; Messung erfolgt im
Hausstaub im Rahmen des Nichtraucherschutzes (Passivrauch-Parameter). ®
Environmental Tobacco Smoke (ETS)
- Nitro-Moschus-Verbindungen
- Werden als Duftstoffe in Parfüms und Kosmetika eingesetzt. Es sind
langlebige Substanzen und reichern sich im menschlichen Organismus an. Im Tierversuch
zeigen sie bei chronischer Belastung entwicklungs- und leberschädigende Wirkungen. Für
Menschen mit Duftstoff-Allergien oder MCS-Patienten sind solche Geruchsstoffe als sehr
bedenklich anzusehen.
- Nonylphenol
- Verwendung in der Herstellung von Tensiden, Emulgatoren,
Antioxidanzien, Fungiziden, Bakteriziden, PVC und Polystyrol. Besitzt leicht phenolischen
Geruch, auch Abbauprodukt von Tensiden (Ethoxylaten). Hormonell wirksame Substanz (® endokrine Disruptoren).
- Organo-Zinn-Verbindungen
- Tributylzinn (TBT) kann neben anderen organischen Zinn-Verbindungen als
technische Verunreinigung in PVC enthalten sein. Für Organo-Zinn-Verbindungen werden
neben toxischen Effekten auf das Immunsystem, das Nervensystem und die Leber insbesondere
auch hormonähnliche Wirkungen diskutiert (® endokrine
Disruptoren).
- Organo-Chlor-Pestizide
- Gelten als langlebige (persistente), hochgiftige Umweltchemikalien. Sie
sind weit verbreitet und reichern sich im menschlichen Körper an. In dieser Gruppe
befinden sich neben typischen Holzschutzmitteln sowie Insektiziden zum Schutz von
Schurwolle gegen Mottenfraß auch Pestizide unterschiedlichster Einsatzgebiete. Einige von
Ihnen sind schon lange mit Produktions- und / oder Anwendungsverboten belegt und befinden
sich noch immer in beachtlichen Konzentrationen im Hausstaub.
- Orthochlorkresol
- Zur Gruppe der Chlorkresole bzw. Chlormethylphenole gehörend.
Farblose, Phenol- oder Kresolartig riechende Kristalle; Siedepunkt: 235°C. Anwendung und
Innenraum-Quellen: Als Anti-septika, Desinfekti-onsmittel und zur Konservierung von Leder
(Pentachlorphenol-Ersatz). Mögliches Vorkommen in Textilien, Leim, Klebstoff, Tinte,
Papiererzeugnisse und Anstrichmittel. Gefährdungspotenzial: Haut- und schleimhautreizend,
sensibilisierend (allergische Kontaktdermatitis).
- PAK (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe)
- Mittel- bis schwerflüchtige Kohlenwasserstoffe; Entstehungsprodukt
unvollständiger Verbrennung; enthalten in Verbrennungsabgasen, Tabakrauch, aber auch in
alten Holzschutzmitteln (® Carbolineum)
oder in Parkettklebern auf Teerbasis. Ein Teil der PAKs sind als krebserzeugend
eingestuft. Als Leitkomponente für den Nachweis und die Beurteilung eines
PAK/Teer-Vorkommens dient das als krebserzeugend eingestufte Benzo[a]pyren (® BaP).
- PCB (Polychlorierte Biphenyle)
- Gruppe schwerflüchtiger Organo-Chlor-Verbindungen. PCBs wurden vorwiegend in
den 60er bis 70er Jahren als Weichmacher und Flammschutzmittel in Farben, Lacken,
dauerelastischen Dichtungsmassen, in Kondensatoren als Dielektrikum, z.T auch in
Pressspan-Furnieren eingesetzt. PCB sind langlebige Substanzen und reichern sich im
menschlichen Organismus an. In der BRD ist ihre Anwendung in offenen Systemen seit 1978
untersagt. Besonders für Kinder stellt die PCB-Aufnahme über den Hausstaub bei bereits
geringfügig erhöhter Konzentration im Hausstaub den wichtigsten Expositionspfad dar -
nur über die Nahrung wird bei bei normaler äußerer Belastung ein größerer Anteil der
Tagesdosis aufgenommen. Das toxische Potential der PCB umfasst ein weites Spektrum und ist
abhängig vom Chlorierungsgrad der Gemische. Im Vordergrund stehen bei chronischer
Belastung entwicklungstoxische, immunotoxische, neurotoxische, hautverändernde und
lebertoxische Wirkungen. PCB mit koplanarer Struktur sind darüber hinaus dioxinähnliche
Substanzen und als solche vergleichbar mit der Giftigkeit von Dioxinen. PCB können in das
Hormonsystem eingreifen (® Endokrine
Disruptoren,® PCB im Innenraum).
- PCDD/PCDF
- Polychlorierte Dibenzodioxine / Polychlorierte Dibenzofurane
("Dioxine") sind schwerflüchtige Organo-Chlor-Verbindungen, die bei
unvollständiger Verbrennung chlorierter Verbindungen (z.B. PVC) bzw. in
Herstellungsprozessen als unerwünschtes Nebenprodukt entstehen. Sie sind extrem toxisch
und wirken darüber hinaus vermutlich als nicht genotoxisches Karzinogen. Die Toxizität
des 2,3,7,8-Tetrachlordibenzo[1,4]dioxin (2,3,7,8-TCDD) ("Seveso-Gift" und
toxischster Vertreter der PCDD) dient als Referenzwert, die Toxizitäten der im Vergleich
weniger toxischen Kongenere werden als 2,3,7,8-TCDD-TE-Werte (Toxizitäts-Äquivalente)
angegeben.
- PCP (Pentachlorphenol)/ Lindan
- Schwerflüchtige Organo-Chlor-Verbindungen; Vorkommen von PCP als pilzwidriger
Wirkstoff (Fungizid) in Holzschutzmitteln, Leder, Schwertextilien wie Zeltplanen, selten
in Teppichböden oder Linoleum; Vorkommen von Lindan zur Insektenvernichtung in
Holzschutzmitteln, Schädlingsbekämpfung, auch z.T. in älteren Gipskartonplatten
nachgewiesen; PCP ist i.d.R. mit Dioxinen (® PCDD/PCDF)
verunreinigt. PCP ist seit Dez. 1989 als krebserzeugend verboten; gesundheitliche
Auswirkungen v.a. auf das Nerven- und Immunsystem.
- PCSD / PCAD
- Polychlorierte Sulfonamid-Diphenylether / Polychlorierte Amino-Diphenylether;
Schwerflüchtige Organo-Chlor-Verbindungen; Wirkstoffe von EULAN WA neu bzw. EULAN U
33 der Fa. Bayer AG. Die Gruppe der PCSD/PCAD wurde bis Ende der 80er Jahre als
Mottenschutzmittel in Schurwolle-Bodenbelägen ("Eulanisierung") oder in
Tierpräparaten eingesetzt. Eine Aufnahme ist über belastete Fasern möglich. Die
Giftigkeit der PCSD/PCAD ist vergleichbar mit der von PCP und DDT. Eine strukturelle
Ähnlichkeit mit den ® PCDD
("Dioxinen") läßt überdies auf ein erhöhtes toxikologisches
Gefährdungspotential schließen.(®PCSD/PCAD im Innenraum)
- Permethrin
- Schwerflüchtige Organo-Chlor-Verbindung; Vertreter aus der Klasse der ® Pyrethroide; insektizider Wirkstoff;
Vorkommen in Holzschutzmitteln, in Schurwollteppichen (die mit neueren EULAN-Produkten
behandelt wurden), bei der Schädlingsbekämpfung, in Insektenvernichtungssprays;
gesundheitliche Auswirkungen v.a. durch Aufnahme Permethrin-haltiger Fasern/Stäube über
die Atmung oder durch direkte Aufnahme bei Kleinkindern; bei akuter Vergiftung: Kribbeln
oder Taubheit der Haut, Reizung der Atemwegsschleimhäute, Kopfschmerzen, Schwindel; bei
chronischer Belastung: Schädigung des Nervensystems.
- Pestizide
- Aus dem engl. Sprachgebrauch übernommene Bezeichnung für
Schädlingsbekämpfungsmittel. Dazu zählen im Sinne der Gefahrstoffverordnung
Zubereitungen, die Pflanzenschutzmittel sind oder solchen, die dazu bestimmt sind,
Schadorganismen unschädlich zu machen, zu vernichten oder ihrer Einwirkung vorzubeugen.
Dazu zählen u.a. Mittel gegen Hygieneschädlinge wie Fliegen, Mücken, Wanzen, Flöhe,
Vorratsschädlinge wie Ratten, Mäuse, Käfer, Schaben, Motten, sowie Mittel zum Schutz
von Holz und sonstigen Materialien. Wichtige Wirkstoffe in Pestiziden sind zum Beispiel ® PCP, ® Lindan, ® Permethrin,
® Dichlofluanid oder ® PCSD.
- Phenole
- Mittel- bis schwerflüchtige Kohlenwasserstoffe, z.T. chloriert (z.B. PCP).
Zum Teil sehr geruchsintensive Substanzen, typisches Vorkommen bei Brandgeruch. Einsatz
auch als Desinfektionsmittel sowie Imprägniermittel im Holzschutz, Carbolineum, Teer.
- Phosphorsäureester
- Werden bevorzugt bei Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen
eingesetzt. Es handelt sich hierbei um nervenschädigende Substanzen, die auch beim
Menschen zu neurotoxischen Effekten führen können. Aufgrund einer aktuellen Initiative
der amerikanischen Umweltschutzbehörde EPA soll z.B. deshalb die Anwendung des
Insektizids Chlorpyrifos drastisch eingeschränkt werden.
- Phthalate
- Phthalate zählen zu den schwerflüchtigen organischen
Verbindungen (SVOC) und werden als Weichma-cher u.a. in PVC, Farben, Lacken und
Kunststoffen eingesetzt. Siehe Weichmacher für weitere Produktbeispiele. Für PVC wird
überwiegend Di-2-ethylhexylphthalat ( ® DEHP) verwendet. Die
akute Toxizität von Phthalaten ist gering, aber sie können ähnlich wie Hormone wirken
und damit die Fortpflanzungsorgane verändern und das Immunsystem beeinträchtigen. In
einer schwedischen Studie wird das erhöhte Vorkommen von n-Butylbenzylphthalat im
Hausstaub mit dem Auftreten von Rhinitis und Exzemen bei Kindern in Verbindung gebracht.
- Phthalsäureanhydrid (PSA)
- PSA leitet sich von der Phthalsäure ab, deren Ester stellen
die Phthalate dar. Siede-punkt 285 °C; Dampfdruck 20 hPa bei 150°C. Anwendung und
Innenraum-Quellen: Stark ver-breiteter Einsatz bei Oberflächenbeschichtungen wie
Alkydharzlacke, Klarlacke, Parkettversiegelung, Furniere. Produktionsmenge 1994: 206 000
t. Gefährdungspotenzial: Reizend, Sensibilisierung der Atemwege, Auslöser des
Anhydridasthma. Charakteristische Symptome: Husten, teilweise verzögert einsetzend. Das
Risiko der Fruchtschädigung ist nicht abschließend beurteilt.
- Polychlorierte Naphthaline (Halowaxe)
- Zusatz von PCB-Gemischen und eigenständiger PCB-Ersatz.
Toxikologie ähnlich der ® PCB.
- Pyrethroide
- Eine Gruppe schwerflüchtiger, synthetischer Organo-Chlor-Verbindungen
(z.B. Permethrin, Deltamethrin, Cypermethrin u.a.), die der Struktur des natürlichen
Insektizids ® Pyrethrum ähneln,
daher vorwiegender Einsatz als Schädlingsbekämpfungsmittel, z.T. auch als
Holzschutzmittel. Gesundheitliche Auswirkungen v.a. durch Aufnahme belasteter
Fasern/Stäube (Kleinkinder); Schädigung des Nervensystems.
- Pyrethrum
- Ein natürliches Insektizid, das aus den Blütenköpfen verschiedener
Chrysanthemum-Arten gewonnen wird und aus sechs Hauptwirkstoffen Pyrethrin I+II, Cinerin
I+II, Jasmolin I+II besteht. Reines Kontaktgift, das rasch ins Nervensystem von Insekten
gelangt. In Verbindung mit einem Synergist (meist Piperonylbutoxid) werden
Entgiftungsmechanismen der Insekten gehemmt und wirken damit tödlich. Im Gegensatz zu den
® Pyrethroiden wird Pyrethrum bei
Sonneneinstrahlung schnell abgebaut.
- Schimmelpilz-Sporen
- Der Fortpflanzung dienende Fruchtkörper des Schimmelpilzes, die in die
Umgebungsluft abgegeben werden. Schimmelpilze sind Mikroorganismen und kommen nahezu
überall vor. Für verstärktes Wachstum in Innenräumen wird vor allem Feuchtigkeit
benötigt, die durch Einwirkungen von außen (z.B. in den Wänden aufsteigende
Bodenfeuchtigkeit oder permanente Befeuchtung der Aussenwand) oder innen (z.B. schlechte
Raumbelüftung, Kondenswasserbildung) auftreten können. Gesundheitliche
Beeinträchtigungen können durch Aufnahme der luftgetragenen Sporen auftreten. Dabei
beeinflussen die Grösse der Emissionsquelle, die Schimmelpilzart und deren toxische und
allergische Potenz, sowie die Zeitdauer der Exposition die Wirkung. Bekannte Krankheiten
sind Pilzallergien, Asthma, exogen-allergische Alveolitis, chronische Sinusitis, Sick
Building Syndrome (SBS), Mykosen und andere. Dabei sind Atemwegsbeschwerden,
Hautreizungen, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche und Augenirritationen häufige
Symptome. Schimmelpilzsporen können durch Luftprobennahme und Anzucht auf Nährböden
nachgewiesen werden. Dabei wird zunächst die Gesamtkeimzahl (®
KBE) ermittelt; eine spätere Bestimmung der Art ist möglich.
- Schwermetalle
- Vielfältiges Vorkommen im Innenraum: Antimon als
Flammschutzmittel in Textilien; Arsen in Holzschutzmitteln, Tierpräparaten,
PVC; Blei als Farb- und Lackpigment, Trinkwasserrohren, Straßenstaub,
Schlacke; Cadmium aus Tabakrauch, PVC, Farbpigment; Chrom in
Leder, Holzschutzmitteln, Textilimprägnierung, Schlacke; Kupfer in Leder,
Teppichböden, Trinkwasserrohren, Pigmente, als Holzschutzmittel, Schlacke; Nickel im
Tabakrauch, Leder, PVC; Quecksilber in Holzschutzmitteln, Farben,
Textilimprägnierung; Zinn in Holzschutzmitteln, in PVC, Leder, Tapeten.
Gesundheitliche Gefährdung durch eine chronische Belastung: Schädigung des Nerven- und
Immunsystems, Leberschädigung, Blutveränderung, Allergien, Krebsentstehung. Siehe auch ® Schadstoff-Bibliothek.
- Steinkohlenteer
- Wichtigstes Nebenprodukt der trockenen Destillation von Steinkohle.
Kompliziertes Gemisch aus ca. 10 000 Einzelsubstanzen; die meisten kommen nur in winzigen
Prozentbruchteilen vor. Mengenmäßig wichtige Bestandteile >1% sind u.a. Naphthalin,
Phenanthren, Fluoranthen, Pyren, Acenaphthylen, Fluoren, Chrysen, Anthracen.
Zwischenprodukt zur Gewinnung technisch wichtiger Produkte wie Naphthalin, Phenol, Benzol
etc., die als Rohstoffe in der Farbstoff- und Arzneimittel-Industrie verwendet werden.
Einzelne Bestandteile des S. wie z.B. PAK bzw. Benzo[a]pyren sind dafür verantwortlich,
dass S. und S.-haltige Materialien wie z.B. ältere Parkettkleber als krebesrregend
eingestuft sind (MAK-Liste III A1).
- Tolylfluanid
- Ersatzstoff für ® PCP,
besonders in Holzschutzmitteln als Fungizid eingesetzt; mögliche Schädigungen des
Nerven- und Immunsystems bei Aufnahme über die Atmung.
- Toxaphen
- Vielfältig einsetzbares Insektizid. Reichert sich im Körperfett von
Warmblütern an und ist in Deutschland als Pflanzenschutzmittel nicht mehr zugelassen.
Synonym zu Camphechlor.
- Tributylzinn (TBT)
- Kann neben anderen organischen Zinn-Verbindungen als technische Verunreinigung
in PVC enthalten sein. Für Organo-Zinn-Verbindungen werden toxische Effekte auf das
Immunsystem, das Nervensystem und die Leber und hormonähnliche Wirkungen diskutiert.
- Trimellitsäure Anhydrid
- Farblose Kristalle, Schmelzpunkt 165-168°C, Siedepunkt
240-245°C. An-wendung und Innenraum-Quellen: Zur Herstellung von Kunstharzen,
Klebstoffen, Weichmachern, Druckfaben. Bindemitteln für wasserverdünnbare Lacke.
Gefährdungspotenzial: Dämpfe und Stäube wirken stark reizend auf Haut, Augen und
Schleimhäute; Sensibilisierung der Atemwege.
- Ugilec 141
- ® PCB-Ersatzstoff, Einsatz
als Flammschutzmittel und Weichmacher, toxikologisch nur sehr unzureichend untersucht.
- VOC (engl. Volatile Organic Compounds - Flüchtige organische Verbindungen)
- Große Gruppe unterschiedlicher Kohlenwasserstoffe wie Aliphaten (u.a. Heptan,
Decan), Aromaten (u.a. Benzol, Toluol), chlorierte Kohlenwasserstoffe (u.a. TRI, PER),
Terpene (u.a. Limonen, Pinen), Carbonyle (u.a. Butylacetat, Cyclohexanon); häufige
Verwendung als Lösemittel in Farben und Lacken, Teppichböden, Möbel u.a.;
gesundheitliche Auswirkungen: Kopfschmerzen, Benommenheit, Übelkeit, Reizungen der
Atemwege; z.T. starke Geruchsbelästigungen.
- Weichmacher
- Weichmacher werden Kunststoffen zugesetzt, um sie weich und biegsam zu
machen. Sie sind dabei nicht fest im Kunststoff gebunden, sondern wandern an die
Oberfläche und dunsten dort aus oder werden z.B. durch Wasser gelöst. Als Weichmacher
werden heute hauptsächlich ® Phthalate
- darunter das ® DEHP - , ® Chlorparaffine und ® Trisphosphate eingesetzt, früher auch
® PCBs. Die Produktpalette, in denen
Weichmacher vorhanden sind, ist immens. Einige Beispiele: PVC-Boden und andere
Haushaltsgegenstände aus PVC (Tischdecken, Tapeten, Teppiche, Duschvorhänge,
Regenjacken, Plastikspielzeug, Gummistiefel), Kabelummantelungen, Schläuche, Farben,
Kleber. Viele Weichmacher können ähnlich wie Hormone wirken (®
endokrine Wirkung) und damit die Fortpfanzungsorgane verändern oder
das Immunsystem schwächen.
Sollten Sie Fragen zu weiteren Substanzen haben, können
Sie sich gern an uns wenden.
Home | Inhalt
| Über uns | Haftungsausschluss
| Gesundes Nest | Fertighaus
| Reiz- und Riechstoffe | Trinkwasser
Schadstoffbibliothek | Dienstleistungen | Pressemitteilungen | Diplomarbeiten | Kontakt